Kopfzeile

close

Kontakt

Gemeindeverwaltung

Hauptstrasse 8
4628 Wolfwil

map
Map: Bahnhofstrasse 46 / 8902 Urdorf

Öffnungszeiten

Montag: 14:00 - 17:00
Dienstag: 07:00 - 10:00
Mittwoch: 10:00 - 14:00
Donnerstag: 07:00 - 10:00
Freitag: geschlossen

Termine ausserhalb der Öffnungszeiten sind nach Absprache möglich.
Der Telefondienst ist ausserhalb der Öffnungszeiten nicht gewährleistet.

Inhalt

Während der archäologisch begleiteten Sanierungsarbeiten am Herrenrain und an der Kirchstrasse konnten wichtige Funde gemacht werden. Mehr dazu auch unter Geschichte -> Anderes.
Der Fundort befindet sich senkrecht unter der Mauerecke beim Stein. Noch ruht er in seiner ursprünglichen Lage. Frau Ylva Backman legt den Teilschädel sorfältig frei. Teile des Unterkiefers sind rechts des Schädels sichtbar. Der Durchmesser des Restes dieses Schädels beträgt rund 15 cm. Frau Backman erfasst sowohl fotografisch als auch zeichnerisch den Fundort des Teilschädels. Sorgfältig hebt Frau Backmann den Fund samt dem darunterliegenden Stein. Das Schädelfragment wird von der Kantonsarchäologie in Solothurn untersucht. Südlich des Gemeindehauses zeigen sich die Aareschotter noch in ihrer ursprünglichen Schichtung. Die Wasserleitung liegt bereits im Graben. Im dunklen Bereich in der Bildmitte unter dem einbetonierten östlichen Telefonstrang fanden sich ungeordnet Knochen von verschiedenen Körperteilen, wahrscheinlich 1872 hierher geschüttet. Weitere Fotos werden folgen. 12. Oktober 2004: Hier zeigten sich dem aufmerksamen Polier dunkle Erdstellen. Sie wiesen auf alte Gräber und die grossen Kieselsteine auf eine Mauer hin. 12. Oktober 2004: Eine alte Mauer zeichnete sich von Anfang an unmittelbar südlich des Pfarrgartens ab. Leider ist sie bei einem späteren Leitungsbau im Osten gänzlich zerstört worden. Bis ins 18. Jahrhundert besass der Pfarrhof lediglich einen Holzsteckenhag. Erst danach erhielt er eine Umfriedungsmauer. 12. Oktober 2004: Hier wurde die Jahrhunderte alte Methode des Fundamentbaus angewandt: In die ausgehobene Baugrube legte man grosse Kieselsteine, übergoss sie mit Mörtel, legte weitere Kiesel hinein und übergoss auch diese. So wuchs das Fundament einer Mauer bis zum Grubenrand hoch. 13. Oktober 2004: Das Mauerstück und zwei dunkle Erdstellen mit Skelettknochen nördlich der Mauer ziehen die Aufmerksamkeit des Archäologen-Teams auf sich. 13. Oktober 2004: Ein fast vollständig erhaltenes Grab: Sorgfältig arbeitet Martin Bösch mit dem Spachtel die Skeletteile frei,  und in einer Zeichnung hält danach Francesco Boucard die Lage jedes Knöchelchens massstabgerecht  fest. 14. Oktober 2004: Am Werk: Das Archäologen-Team von Ylva Backman nimmt sich der mittelalterlichen Mauer und der drei noch älteren, übereinanderliegenden Skelette an. Sie fand man beim abgewinkelten Teil der Mauer, wo auf dem Bild ein Doppelmeter liegt. 15. Oktober 2004: Ressortchef Bauwesen im Gemeinderat Thomas Niggli, die Archäologie-Assistentin Ylva Backman der Kantonsarchäologie und der aufmerksame Polier und “Entdecker” Hans Trachsel machen sich Gedanken über die Funde. 15. Oktober 2004: Das noch vorhandene Mauerstück von etwa 7,50 Meter Länge und rund 80 Zentimeter Dicke, nördlich des alten Kirchenchores gelegen, ist nun vollständig freigelegt. Rechts des Männerfusses weist es einen Knick nach Süden auf. Hier dürfte der Chor eines Vorgängerkirchleins begonnen haben. 15. Oktober 2004: Auf der Knick-Innenseite lagen zwei behauene Kalkstein-Platten. Sie möchte man gerne als Stufen zu einem höher gelegenen Chor ansprechen, wäre nicht sonderbarerweise die obere Platte mit den im Rechten Winkel behauenen Kanten in die Mauer eingebettet! 15. Oktober 2004: Diese Kalksteinplatten waren somit schon vor dem Bau der Mauer vorhanden und aus einem unbekannten Grund mit zwei weiteren an und teilweise in die Mauergrube gelegt worden. Könnte es sich dabei um Bauteile eines noch älteren Vorgängerkirchleins handeln? 15. Oktober 2004: Drei übereinander liegende Skelette fand das Archäologen-Team bei der Mauerknick-Aussenseite. Sie waren alle eindeutig beim Graben-Ausstechen angeschnitten worden. Vom obersten Skelett fehlt die rechte Körperseite zusammen mit dem Schädel. Vom linken Brustkorb sind andeutungsweise die Rippen erkennbar, auf Beckenhöhe die Finger der linken Hand. Auf dem Bild nicht sichtbar sind das vorhandene linke Wadenbein und der Fuss. 15. Oktober 2004: Vom mittleren Skelett (l k.) sind nur noch die Beinknochen erhalten. Die verschobene Lage deutet auf eine spätere Bestattung als jene der untersten Leiche hin, was auch für das oberste Skelett gilt. 15. Oktober 2004: Auch das unterste Skelett ist hier nun freigelegt zu sehen. Von allen drei angeschnittenen Skeletten ist es das am vollständigsten erhaltene mit beiden Beinen und Händen sowie einem grösseren Teil des Brustkorbes. Wir sehen hier, so meine ich, die Überreste von Wolfwilern aus einer langen Bestattungsperiode des Mittelalters in einem Friedhof, der bestimmt ein noch älteres Vorgängerkirchlein in sich eingeschlossen haben musste. 16. Oktober 2004: Die Auswertung der archäologischen Funde benötigt Monate. Danach werden die Ergebnisse und Schlussfolgerungen im Publikationsorgan “Archäologie und Denkmalpflege im Kanton Solothurn” veröffentlicht. Wir werden darüber abschliessend berichten. E. Sch.