An der Wolfwiler Aare entstanden zwei einst durch die Grenze “Zil” geteilte kleinere, aber je selbständige Siedlungen: die wohl ältere Hofgruppe “Var” bzw. “Far” und das Dörfchen “Wolfwiler” im heutigen “Löchli”, beide als Bachsiedlungen einst unmittelbar über dem Aareufer bei Bächlein mit nahen Hangquellen angelegt. Leider liegen noch keine archäologischen Nachweise ihrer Entstehungszeit vor. Doch noch Ende des 19. Jahrhunderts fand sich in Wolfwil zur Abwehr gegen Viehpresten ganz nach germanisch-heidnischer Sitte am Firstbalken einer Scheune ein Ochsenschädel!
Ein Fund an Wolfwils Westgrenze beweist hingegen die Anwesenheit der Alemannen in unmittelbarer Nähe. Westlich des Oberen Schweissachers, aber schon auf Kestenholzer Gemeindegebiet, wurden Grubenarbeiter 1943 fündig. In der “Rauber-Grube” ruhten in ihren Gräbern zwei Alemannen, bekleidet und mit ihren Waffen zur Seite. Im Grab des reicheren, wohl freien Mannes lag unter anderem noch die silbertauschierte Gürtelschnalle als Rest der Bekleidung des verstorbenen Herrn. Diese Schnalle, ein sogenanntes C-Beschläg, wurde zwischen den Jahren 675 und 700 hergestellt. Der Besitzer konnte damals oder danach gestorben sein. Wurde ihm – nach heidnischem Brauch - ein unfreier Knecht als Begleiter ins Jenseits “mitgegeben” und in ein zweites Grab daneben gelegt?
Diese Gürtelschnalle aus den Alemannen-Gräbern in der “Rauber-Grube” ist nun zusammen mit den Waffen der beiden Männer im Historischen Museum in Olten zu sehen. E. Sch.